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Vorkommen, Ausbreitung und Bedeutung verschiedener Rizomania-Typen

  • Autor/in: Varrelmann, M.
  • Jahr: 2007
  • Zeitschrift: Zuckerindustrie 132
  • Seite/n: 113-120
  • Stichworte: Zuckerrübe Beta vulgaris BNYVV-Virus Resistenzzüchtung Polymyxa betae

Abstract

Rizomania stellt für die europäische Zuckerproduktion, trotz augenblicklich erfolgreicher Krankheitskontrolle über natürlich vorkommende Resistenzen, auch zukünftig ein Problem dar. Die verfügbaren partiellen Resistenzen verhindern die Infektion mit Beet necrotic yellow vein virus (BNYVV) und seinem pilzlichen Vektor Polymyxa betae nicht und ermöglichen eine Ausbreitung der Krankheit. Anzunehmen ist ein Anstieg der Inokulumkonzentration auf den Befallsstandorten und damit keine langfristige Gesundung. Der großflächige Anbau resistenzgenetisch uniformen Materials übt einen hohen, das Auftreten resistenzbrechender Isolate fördernden Selektionsdruck auf den viralen Erreger aus. Wiederholt auftretende Leistungsschwächen rizomaniatoleranter Sorten unterstützen diese Befürchtung. Eine molekularbiologische Charakterisierung des Virus führte zur Identifizierung der viralen Pathogenitätsfaktoren P25 und P26, die nach Analyse ihrer Nukleinsäuresequenz eine geografisch bedingte hohe Variabilität aufwiesen. Zudem wurde eine geografisch unabhängige Entstehung resistenzüberwindener Isolate nachgewiesen. Über die Beteiligung des pilzlichen Vektors, der eine exponentielle Mehrfachinfektion und Erhöhung der viralen Primärinfektionen verursacht, an der Pathogenität des Virus sind nur sehr wenig Information vorhanden. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Bedeutung, die die variable Viruspathogenität für den Zuckerrübenanbau besitzen kann, sind Studien zur Etablierung künstlicher Infektionsverfahren und realitätsnaher Resistenztests dringend geboten.
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