Trockenstress führt bei Zuckerrüben zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Verarbeitungsqualität, da sich Melasse bildende Substanzen wie Kalium, Natrium, Amino-N und Betain in der Rübe anreichern können. Während der Lagerung von Zuckerrüben kommt es ebenfalls zu einer Verminderung der Qualität. Daher stellt sich die Frage, wie sich Trockenstress während der Vegetationsperiode auf die Lagerfähigkeit von Zuckerrüben auswirkt. Im Trockenjahr 2003 wurde in Göttingen ein Feldversuch mit drei Ernten zwischen Ende August und Ende Oktober durchgeführt. Rüben mit und ohne sichtbare Symptome von Trockenstress wurden unter kontrollierten Bedingungen über sechs Tage bei 5 °C und 20 °C bzw. über 25 Tage bei 10 °C und 20 °C gelagert. Unmittelbar nach der Ernte sowie nach der Lagerung wurden die Gehalte an Trockensubstanz, Saccharose, Mark, K, Na, Amino-N, Betain, Nitrat, löslichem Gesamt-N, Invertzucker und Raffinose bestimmt. Die Qualität der Rüben, die unter starkem Trockenstress gelitten hatten, war zu jedem der drei Erntetermine gegenüber der Kontrolle ohne sichtbare Symptome von Trockenstress deutlich vermindert. Während der Lagerung nahmen insbesondere die Gehalte an Amino-N, Betain, löslichem Gesamt-N und Invertzucker zu. Dieser Effekt war bei hoher Lagerungstemperatur und bei den Rüben mit sichtbaren Trockenstresssymptomen stärker ausgeprägt. Somit beeinträchtigt Wassermangel neben der Qualität auch die Lagerfähigkeit von Zuckerrüben. Bei Rüben mit Symptomen von Trockenstress sollte die Lagerungsdauer deshalb so kurz wie möglich gehalten werden.
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
