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Viröse Vergilbung an Zuckerrüben - Biologie und Befallsrisiko

  • Autor/in: Hossain, R., W. Menzel, M. Varrelmann
  • Jahr: 2019
  • Zeitschrift: Sugar Industry 144(11)
  • Seite/n: 665–672
  • Stichworte: Viröse Vergilbung, Vergilbungsvirus-Komplex, Vektor, Myzus persicae, Pflanzenschutzmittel, Resistenzzüchtung

Abstract

Seit der Entdeckung, dass Zucker aus dem Wurzelkörper von Rüben extrahiert werden kann, ist die Zuckerrübe bis heute zur wichtigsten Zuckerpflanze der gemäßigten Breiten geworden. Die Zuckererträge werden jedoch erheblich durch Krankheiten und Schädlingen beeinflusst. Zu den wirtschaftlich relevantesten Erkrankungen zählen u. a. Viruserkrankungen, die über Bodenorganismen und sehr häufig auch von an den Blättern saugenden Insekten, wie Blattläusen und Zikaden, auf die Pflanzen übertragen werden. Die viröse Vergilbung, verursacht durch einen Komplex aus unterschiedlichen Virusspezies, wird hauptsächlich durch die Blattlausart Myzus persicae übertragen und kann zu Ertragsverlusten bis zu 50 % führen. In Deutschland treten das Beet yellows virus (BYV), das Beet mild yellowing virus (BMYV), das Beet chlorosis virus (BChV) vermehrt und das Beet mosaic virus (BtMV) seltener auf. Das Beet western yellows virus (BWYV) konnte bisher nur in den USA und Asien nachgewiesen werden. Die Symptome sind sehr variabel. Es können sich Chlorosen, Nekrosen und im Falle des BtMV mosaikartige Aufhellungen an den älteren Blättern ausprägen. Die Schwere des Befalls im Bestand unterliegt natürlichen Schwankungen der Blattlauspopulationen und hängt zudem mit dem Infektionszeitpunkt sowie klimatischen Bedingungen, vor allem in den Wintermonaten, zusammen. So bricht die Erkrankung zunächst nesterweise aus, bis sie sich im gesamten Bestand ausbreitet. Bisher ist in der Gattung Beta keine vollständige Resistenz gegenüber Vertretern des Vergilbungsvirus-Komplexes bekannt. Resistente Sorten sind also bisher nicht verfügbar. Die Ver-gilbungsviren konnten viele Jahre mithilfe von Saatgutbeizmitteln aus der Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide zur Bekämpfung von Virusvektoren sehr gut kontrolliert werden. Für diese gibt es seit 2019 nun ein Einsatzverbot in Deutschland. Die einseitige Nutzung der verbliebenen Insektizide erhöht jedoch den Selektionsdruck auf die Blattlauspopulationen und wird zukünftig vermehrt zu Resistenzproblemen führen. Eine dauerhafte Kontrolle der Virusvektoren und indirekt der Virusspezies ist daher nur über Resistenzzüchtung möglich, die durch die veränderten Rahmenbedingungen bezüglich des Pflanzenschutzmitteleinsatzes im Zuckerrübenanbau zeitnah und mit entsprechender Intensivität durchgeführt werden muss.
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