Rodersystemvergleich
Projektdaten
- Titel: Rodersystemvergleich
- Status: abgeschlossen
- Betreuer/in: Christa Hoffmann
- Kategorie: Lagerung, Ernte
Bei der Ernte ist es unvermeidlich, dass die Zuckerrüben in gewissem Grade beschädigt werden. Dies umfasst den Köpfschnitt, aber darüber hinaus können auch Wurzelbruch sowie oberflächliche Verletzungen und Quetschungen an der Rübe entstehen. Die Beschädigungen führen nicht nur zu Ernteverlusten durch den Verlust an Masse, sondern Verletzungen können auch als Eintrittspforte für Lagerpathogene dienen. Der Befall mit Schimmel und Fäulen wurde als eine der wesentlichen Ursachen von Lagerungsverlusten identifiziert, da die Mikroorganismen während der Lagerung verstärkt Zucker in der Rübe abbauen. Daraus resultieren zum einen Zuckerverluste, zum anderen reichert sich auch Invertzucker in der Rübe an, der die Verarbeitungsqualität deutlich vermindert.
Während der Beet Europe 2014 in Polen deutete sich an, dass die Rüben durch die verschiedenen Rodertypen unterschiedlich stark beschädigt wurden. Bei diesem einfachen streifenweisen Vergleich konnte die Ursache für diese Unterschiede nicht ermittelt werden. Die Vermutung bestand, dass die Reinigung der Rüben während des Rodevorgangs einen Einfluss hat. So kann sich die Intensität der Abreinigung auswirken, aber auch der Aufbau der Reinigungsaggregate kann eine Rolle spielen. Das war Anlass, gemeinsam mit den Roderherstellern ein Forschungsprojekt zu initiieren mit dem Ziel, den Einfluss unterschiedlicher Reinigungssysteme auf Beschädigungen und Lagerungsverluste von Zuckerrüben zu erfassen.
Aus den Ergebnissen der Untersuchungen können sich Ansätze zur Optimierung der Reinigungsaggregate für die Roderhersteller ergeben. Da auch zwei Sorten einbezogen sind, kann es Hinweise geben, dass Sorten sich im Hinblick auf Beschädigung und Lagerungsverlusten unterscheiden. Von einer verbesserten Lagerfähigkeit von Rüben durch geringere Verluste profitieren Zuckerunternehmen und Rübenanbauer gleichermaßen. Insgesamt bindet dieser Forschungsansatz wichtige Entscheider aus der Wertschöpfungskette ein, um die Lagerfähigkeit von Zuckerrüben insgesamt zu verbessern und damit den neuen Anforderungen des Zuckersektors zu gerecht zu werden.
Die Roderhersteller unterstützen diese Untersuchungen und stellten für die Ernte praxisübliche sechsreihige Köpfrodebunker zur Verfügung.
Hier kann man die Untersuchungen aus der Luft verfolgen. Die beiden Roder roden parallel nebeneinander jeweils die gleiche Variante in den Parzellen, die vollrandomisiert mit drei Wiederholungen über den Schlag verteilt sind. Die Probenahme erfolgt aus dem Rübenstrom beim Abbunkern in ein Bigbag. Im IfZ werden die Rüben auf Beschädigung bonitiert, dann gelagert, um den Zusammenhang zwischen Beschädigung und Lagerungsverlusten zu erfassen.
Als Projektpartner beim Rodersystemvergleich: Dr. Gallmeier (Holmer), Herr Gruber (ROPA), Herr Engelhardt (Grimme), Dr. Windt (Nordzucker), Prof. Hoffmann (IfZ)
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