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Dr. Benedict Wieters
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Laufzeit:
04/2024 – 07/2027
Projektteam:
Dr. Benedict Wieters,
Dr. Nicol Stockfisch,
Dr. Heinz-Josef Koch
Abteilung:
Förderung:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Kooperation(en):
P. H. Petersen Saatzucht Lundsgaard GmbH (PHP)
Zuckerrübenanbauerverband Niedersachsen-Mitte e.V. (ZAV)
Kverneland Group Soest GmbH (KVG)
Zuckerrüben werden von Blattläusen befallen, die Saugschäden verursachen und Vergilbungsviren übertragen können. Bei frühem Befall können Ertragsverluste von bis zu 30 % auftreten. Zu deren Vermeidung werden häufig mehrfach Insektizide ganzflächig eingesetzt, da neonikotinoide Saatgutbeizen seit 2019 nicht mehr zur Verfügung stehen. In Zuckerrüben werden dieselben Wirkstoffe wie in anderen Ackerkulturen teilweise umfangreich eingesetzt. Daher ist ein wirksames Resistenzmanagement nahezu unmöglich und Nicht-Zielorganismen können erheblich geschädigt werden.
Deshalb werden zukünftig alternative Anbauverfahren benötigt, die durch Nützlings- und Biodiversitätsförderung zur Schädlingskontrolle beitragen und so die ganzflächige Anwendung von Insektiziden vermeiden oder deutlich vermindern. Zusätzliche Umweltziele bestehen darin, den Herbizideinsatz durch nicht-chemische Verfahren der Unkrautkontrolle zu vermindern und einen wirkungsvollen Erosions- und Grundwasserschutz zu gewährleisten. Gleichzeitig muss die Rentabilität des Anbaus gesichert werden.
Primäres Ziel des Vorhabens ist es deshalb, ein wirksames Verfahren insbesondere der Blattlaus- und damit Viruskontrolle in Reihenkulturen wie der Sommerfrucht Zuckerrübe durch den gezielten Anbau von Begleitpflanzen (BP) praxisreif zu entwickeln, dessen Anwendung zu einer deutlichen Umweltentlastung beiträgt. Im Unterschied zu Lösungsansätzen, die auf einer Förderung von Nützlingen in der Landschaft oder auf Feldebene beruhen (Blühflächen), soll im vorliegenden Ansatz geprüft werden, ob Blattläuse und evtl. auch andere Schädlinge von Zuckerrüben durch den Anbau von BP zwischen den Zuckerrübenreihen so kontrolliert werden können, dass Ertragseinbußen auch ohne oder mit deutlich vermindertem Einsatz von Insektiziden vermieden werden. Dabei muss das Anbauverfahren nicht nur Blattläuse kontrollieren, sondern auch eine ausreichende Unkrautkontrolle bei geringer Konkurrenzwirkung auf das Zuckerrübenwachstum gewährleisten. Als Lösungsweg sollen in Feldversuchen verschiedene, spezifisch ausgewählte BP bereits im Herbst ganzflächig verteilt oder nur streifig zwischen den späteren Rübenreihen ausgesät werden; alternativ können BP auch im Frühjahr zeitgleich mit den Zuckerrüben breit verteilt oder streifenweise gesät werden.
Förderung
Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen der DBU-Förderinitiative "Vermeidung und Verminderung von Pestiziden in der Umwelt" gefördert.